Greifenthal
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Willkommen bei Greifenthal! Eine Worgen-Rollenspiel-Gilde auf dem WoW Server Die Aldor.
 
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 [A-RP] Greifenthal - Von Stolz, Verrat und dem Tod

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Agulus Greifenthal
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BeitragThema: [A-RP] Greifenthal - Von Stolz, Verrat und dem Tod   [A-RP] Greifenthal - Von Stolz, Verrat und dem Tod Icon_minitimeMi 19 Okt 2016 - 10:31

Jahre, Monate und Stunden haben sie gebaut.
Stein um Stein haben sie aufgetürmt, auf das das Untote und alles Dunkle draußen bliebe.
Den Blick abgekehrt von den Andren, sich nur ihrem Königreiche zugewandt.

Jahre um Jahre vergingen...

Das, was draußen bleiben sollte, blieb draußen.
Kriege, Tod, Hunger und Zerstörung...nichts sollte sie berühren, gefährden oder interessieren.

Aber man kann sich nicht immer verstecken, nicht immer weg schauen.
Denn das Böse kommt auf gar seltsamen Wegen daher.
Keine Mauer, ist sie noch so hoch und dick, kann es aufhalten,...

...wenn man selbst das Tor öffnet.


Zuletzt von Agulus Greifenthal am Mi 19 Okt 2016 - 10:34 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: [A-RP] Greifenthal - Von Stolz, Verrat und dem Tod   [A-RP] Greifenthal - Von Stolz, Verrat und dem Tod Icon_minitimeMi 19 Okt 2016 - 10:31

Zitat :

Privates Tagebuch vom Kapitän des dampfgetriebenen Eisbrechers Nordspeer II, Kurt Klee

Eintrag vom 13. Tag, 10. Monat im Jahre 32

Endlich sind wir da. Bereits die letzten Tagen waren kalt, scheinbar noch kälter als sonst. Nordend begrüßt uns und heißt uns willkommen.
In diesem unwirklichen, kalten und einstmals gefürchteten Land scheint es, ob der Gefahr die der Haimat momentan in Sturmwind durch den Angriff der dämonischen Legion entgegen schlägt, fast wie eine kleine Oase der Ruhe und Sicherheit.
Schon seltsam.
Der Tod unseres geliebten Königs drückt aufs Gemüt aller. Die Stimmung ist schlecht.
Wie immer ist Dockmeister Basil Raab der Erste, den man zu Gesicht bekommt. Er wedelt mit seiner Laterne, so wie er es immer tut. Er muss schon ewig hier sein in Valgarde.


Eintrag vom 15. Tag, 10. Monat im Jahre 32

In der kleinen Hafenstadt Valgarde, eingepfercht in dieser Dolchbucht, wussten wohl noch nicht alle vom Tod des Königs. Es war natürlich ´das´ Thema, wie auch die Geschehnisse in der Heimat und in der ganzen Welt. Gemeint ist die Legion.
Wir werden wohl noch einen Tag hier verweilen bis die Nordspeer II vollständig beladen und bereit zum Auslaufen ist.
Neben Geräten, Waren und verschieden Rohstoffen werden, wie immer, auch wieder einige Männer, meistens Arbeiter, dieses Land verlassen. So richtig lang kann man es hier auch nicht aushalten.
Ob sie diesmal wirklich nach Hause wollen...?


Eintrag vom 16. Tag, 10. Monat im Jahre 32

Drei Tage reichen. Es wird Zeit, dass wir die Maschinen der Nordspeer II wieder anheizen und uns aufmachen gen Sturmwind.
Sämtliches Material ist verstaut. Ein Dutzend Männer sind an Bord gekommen.
Es kann los gehen. Bemerkenswert ist, dass diesmal einige Gilneer dazu gestiegen sind. Scheinbar Geschäftsleute, Händler.
Wie kamen sie nur hierher? Wer will denn schon freiwillig hier nach Valgarde?
Natürlich wurde prompt getuschelt. Krenkel, mein Erster Maat, war der Erste, der das Wort ´Worgen´ in den Mund nahm.
Dockmeister Basil Raab aber versicherte mir, dass sie zwar etwas seltsam wären, aber von diesem unsäglichen Fluch nicht heimgesucht wurden.
Auf jeden Fall mal eine Abwechslung auf der sonst eher öden und langen Fahrt.
Ich werde mir vornehmen etwas über diese Gilneer herauszufinden und was Raab mit dem Wort ´seltsam´ meint.

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BeitragThema: Re: [A-RP] Greifenthal - Von Stolz, Verrat und dem Tod   [A-RP] Greifenthal - Von Stolz, Verrat und dem Tod Icon_minitimeMi 19 Okt 2016 - 10:32

Gilneas, im Jahre 28...

Es grummelt, wohl eher ein dumpfes Donnern, irgendwo in der Ferne.
Jonathan Fisc verengt seine Augen zu kleinen Schlitzen, als er aus der kleinen mit Gitterstäben versetzten Öffnung hinaus ins Freie lugt.
Die schmale Öffnung oberhalb der Zelle, welches als eine Art Fenster dient, lässt ein paar Lichtstrahlen hinein.
Es regnet.
Es regnet oft in Gilneas.
Da, schon wieder dieses Donnern.
Es wird mehr, aber es ist kein Gewitter.

Fisc zieht ein paar seiner roten und langen Haare aus seinem Gesicht, die ob der Situation in der er sich schon seit einigen Jahren befindet, strähnig und fettig sind.
Sein Bart ist ungepflegt, er ist dreckig und er trägt nur ein paar einfache, teils zerrissene Leinen am Körper.
Sein mit einigen Falten und ein paar kleinen Narben zerfurchtes Gesicht spiegelt Wut wieder, als er an diesem Tag aus dieser kleinen Öffnung hinaus blickt, aber außer dem grauen Himmel nicht viel erkennen kann.
Er ballt seine Faust, unbewusst.

Sie kommen.
Sie kommen und werden alle holen.
In Gedanken schreit es ihn ihm vor Wut und der Gewissheit, dass er Recht hatte.
Er hatte es allen gesagt, es ihnen zugerufen.
Aber sie hörten nicht.
Und nun kommen sie, die Bestien.
Von draußen, außerhalb und auch innerhalb der Mauer, die so viele Jahre das Land vor Gefahren schützte, es aber auch isolierte.
Jahre über Jahre haben sie versucht es geheim zu halten.
Sie haben sie gejagt und gemeint, man kann sie aufhalten.
Aber so etwas ist nicht aufzuhalten, nein.
Jetzt stehen die Untoten vor den Toren der Stadt und es wird nicht lange dauern, bis sie sie durchbrechen.
Und die Bestien kommen ebenso...

Fisc blickt sich um.
Die anderen Gefangenen sind unruhig und flüstern sich Dinge zu.
Die Wachen kommen immer seltener.
So ein Ende hat er sich gewiss nicht vorgestellt, hier im verdreckten Kerker als einstiger Soldat im Dienste des Königreiches.
Auf dem Schlachtfeld sollte er sein Leben geben.
So war der Plan.
Aber was hält sich schon das Schicksal an die Pläne der Sterblichen?
Er sieht einen der Gefangenen beten, schon seit ein paar Tagen, immer wieder.
Was für ein Narr!
Das wird gar nichts nützen.
Sie werden kommen und uns alle holen und keine Gottheit oder Glauben wird sie aufhalten.

Nur wer es sein wird, das scheint offen.
Entweder die Verlassenen, auf das sie ihr Streitheer durch unsere Leben vermehren oder die Wolfsmenschen, die Worgen, unser Menschsein vernichtend, sodass wir als Bestien durch die Wälder streifen und alles jagen und erlegen, was wir zu fressen finden.
Nicht einmal die Wahl wird man ihnen geben, diesen Todeskandidaten hier im Kerker von Gilneas.
Fisc muss leicht schmunzeln.
Wer wird wohl die Kerkertüren öffnen und sich ihrer ´annehmen´?

Hätten sie nur bereits die Hinrichtung an ihm durchgeführt, die, die schon lange unterzeichnet ist.
Sie trauten sich wohl nicht.
Einen ehemaligen Offizier, einen Adeligen, den köpft man nicht mal eben.
Jetzt wünscht er sich, sie hätten es getan und der Guillotine ihre Pflicht tun lassen.
Aber hätte er diesen Dunkelberg damals nicht sofort getötet, so wäre er nun einer von ihnen.
Was für ein Irrsinn.
Das Land zerfällt, stirbt und er wartet hier auf seinen Henker, der ihm eine Zukunft präsentiert, die er sich nicht wünschen wird.
Er wird es nicht ändern können...

In diesem Moment sind Schritte zu vernehmen, die die steinerne Treppe hinab steigen und die schwere hölzerne Kerkertür wird, mit einem quietschenden Geräusch rostiger Scharniere, geöffnet.
Zur Überraschung von Fisc sind es nicht die, die er erwartet hat.
Franz Düster, Viktor Kronthaler und Nikolas Stentz, seine Getreuen, die sich nicht über die Jahre hinweg von ihm abgewandt haben, stehen vor seiner Zelle.

Und Düster hält etwas in der Hand...es sind die Schlüssel.
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BeitragThema: Re: [A-RP] Greifenthal - Von Stolz, Verrat und dem Tod   [A-RP] Greifenthal - Von Stolz, Verrat und dem Tod Icon_minitimeMi 19 Okt 2016 - 10:32

Zitat :

Privates Tagebuch vom Kapitän des dampfgetriebenen Eisbrechers Nordspeer II, Kurt Klee

Eintrag vom 18. Tag, 10. Monat im Jahre 32

Zwei Tage auf See und es ist alles ruhig. Selbst die See verschont uns. Wir fahren mit mittleren Dampf, kommen gut voran. Die Stimmung auf und unter Deck ist wie immer. Das Gerede über die Gilneer ist soweit verstummt. Auch Krenkel hält sein Maul und er ist beileibe nicht auf den Mund gefallen. Wir werden in Menethil einen Zwischenstopp einlegen. Ein paar der Männer, einige Zwerge, werden dort von Bord gehen.

Eintrag vom 19. Tag, 10. Monat im Jahre 32

Heute hatte ich Gelegenheit die Gilneer kennenzulernen. Der Eine scheint ein gebildeter Mann zu sein. Agulus Greifenthal ist sein Name. Er ist freundlich und zurück haltend, seine Worte ruhig, bedacht und von gehobener Art. Er reist mit seinem Sohn Robert, den sie hier an Bord bereits ´die einäugige Krähe´ getauft haben. Ein schwarzer Rabe ist stets an seiner Seite und sein Auge verlor er wohl in den Kämpfen um Gilneas. Entgegen dem Vater wirkt der Sohn ruhelos, fast nervös und hektisch. Der Dritte im Bunde ist dagegen selten in Gesellschaft zu sehen. Worte mit ihm zu wechseln zu können gleicht einem fast unmöglichen Unterfangen. Joseph Rabenforst, so sein Name. Er soll verwandt sein mit den beiden Greifenthals, obgleich sein Äußeres anders scheint. Nur er hat rote Haare. Meist hält er sich unter Deck auf, alleine. ´Seltsam´, so wie sie Dockmeister Basil Raab betitelte, ist höchstens der starke Kontrast der Charaktere der Drei. Ein paar einfache Arbeiter, die ihnen zu Diensten sind, wachen über ihre Habseligkeiten.

Eintrag vom 20. Tag, 10. Monat im Jahre 32

Ankunft im Hafen von Menethil. Was für ein trauriger Anblick für die einst so prachtvolle Hafenstadt. Der Kataklysmus hat dafür gesorgt, dass hier fast alles in den Fluten versank. Einige Zwerge gingen von Bord. Mit ihnen ein paar Widder, Kisten und Säcke.
Die drei Gilneer trafen sich heute am Hafenpier mit einem rothaarigen Mann, der von zwei weiteren Männern begleitet wurde. Zuerst vermutete ich ein Verwandter des Rabenforst, aber sie sprachen kaum miteinander. Ich muss gestehen, dass es mich brennend interessiert wer das war und was sie zu besprechen hatten. Von der Reling hatte ich einen guten Blick. Eine große Kiste wurde übergeben, die sodann an Bord gebracht wurde. Agulus kam kurze Zeit später zu mir und hat mich gefragt, ob dies in Ordnung wäre. Eine verspätete Lieferung von einem Bekannten, so sagte er. Er wusste wohl ganz genau, dass ich nicht ablehnen würde.
 

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BeitragThema: Re: [A-RP] Greifenthal - Von Stolz, Verrat und dem Tod   [A-RP] Greifenthal - Von Stolz, Verrat und dem Tod Icon_minitimeMi 19 Okt 2016 - 10:33

Gilneas, im Jahre 28...

"Neeiinn...!!"

Mit weit aufgerissenen Augen starrt Agulus Greifenthal entsetzt auf den fast zwei Meter großen Worgen, der sich immer wieder mit seinen rasiermesserscharfen Pranken über seinen am Boden liegenden Sohn Robert her macht.
Nur wenige Meter sind sie von ihm entfernt.
Nur wenige Meter und er würde seinem Sohn bei seinem Todeskampf zur Seite stehen, das Unheil abwenden.
Agulus stürmt, so schnell ihn seine Füße nur tragen können, auf die Bestie zu, die sich gerade in seinen einzigen Sohn verbeißt.
In seiner Hand hält er einen einfachen Dolch.
Er, der selbst nie richtig gekämpft hat und nie der Armee diente.
Sein Platz war stets bei seiner Familie und sein Schicksal war es, die Leitung des Familiengeschäfte - der der Geifenthals - zu übernehmen, zu führen und an seine Nachkommen weiterzugeben.

Seine Frau, Marike, sie starb heute bereits in seinen Armen.
Eine umherirrende Kugel traf sie.
Sie sollten ihre Häuser verlassen, haben sie gesagt.
Man solle auf dem Hauptplatz zusammen kommen, um sich besser schützen zu können.
Jetzt ist sie tot.
Wären sie doch nur im Heim geblieben, hätten sich dort in den Kellerräumen verschanzt und die Sache ausgesessen.
Robert war ebenso geschockt wie Agulus, als seine Mutter vor ihren Augen verblutete.

"Lasst ab von ihr. So kommt! Wir müssen weg!", schreit einer der Soldaten immer wieder und erst als Robert seinen Am packt und ihn ansieht, rappelt sich Agulus auf, sich mit seinem Sohn auf den Weg durch die Gassen der Stadt zu machen, die in diesem Moment ins Chaos stürzt.
Er blickt noch einmal zurück auf den toten Körper seiner geliebten Frau, als er die Beine in die Hand nimmt und Robert folgt, alle wichtigen Papiere der Familie und ein bisschen Gold aus der Familienkasse bei sich.

Überall sind Schreie zu hören, gemischt mit dem Knurren und Fauchen der Worgen, sowie dem Knallen der Gewehre und Donnern der Kanonen.
Vor den Toren der Mauer stehen die Toten, aber die Bestien hier innerhalb der Mauer sind nicht viel besser.
Der Geruch von Rauch und Tod liegt in der Luft, als sich Agulus und Robert, umringt von anderen entsetzten Bürgen und rufenden Soldaten der königlichen Armee, einen Weg durch die Gassen der Stadt bahnen.
Die Steine der Straßen sind getränkt mit dem Blut von umherliegenden Leichen von Gilneern und Worgen.
Es herrscht Panik und das pure Chaos.
Kugeln schwirren umher, teils nur knapp über ihre Köpfe hinweg.
Es scheint, als ob keiner weiß, was er tut oder tun soll.
Einen klaren Kopf, den hat hier keiner, das ist sicher.

Agulus und sein Sohn, der gerade erst zwanzig Jahre alt wurde, rennen einfach den anderen hinterher.
"Halt! Hier lang...", ruft Robert und ist schon verschwunden in einer der kleinen Nebengassen.
Als Agulus es bemerkt, steht ihm das Entsetzen und die Angst ins Gesicht geschrieben.
"Warte! Nein, so warte, Sohn!"
Der fast Fünfzigjährige ist völlig außer Atem, kann seinem jungen Sohn kaum folgen.
Er rennt so schnell er kann durch die kleine Gasse und als er in diesem Moment um die Ecke kommt, ertönt auch schon dieser Schrei.
Ein Schrei, den er nie vergessen wird.
Es ist der seines Sohnes, der um sein Leben kämpft gegen einen Worgen, der übermächtig scheint.

"Neeiinn...!!"

Hier ist er nun, er Agulus Greifenthal, und stürmt - im Angesicht des Todes - mit einem einfachen Messer bewaffnet, auf eine dieser Bestien zu, die das Land und die Stadt Gilneas heim sucht, um das Einzige, was ihm von seiner Familie noch verbleibt, zu retten.
Der Worgen sieht Agulus schreiend heran kommen, lässt von Robert ab und erwischt ihn mit einem Prankenhieb aus einer Seitwärtsdrehung.
Agulus wird von der Wucht des Hiebes nach hinten geworfen und landet unsanft mit dem Körper auf den harten Pflastersteinen.
Sein Kopf schlägt bei der Landung auf dem Stein auf, als er schon den Schmerz in seiner Brust spürt.
Die Klauen haben eine tiefe Wunde hinterlassen, aus der auch schon dunkelrot Blut heraus schiesst.
Das Messer, das er fallen lässt, liegt nicht weit weg.
Agulus rappelt sich hoch, als der Worgen in diesem Moment ein Stück Fleisch aus Roberts Körper reißt, der sich bereits nicht mehr wehren kann und scheinbar schon nicht mehr bei Bewusstsein ist.
Wieder stützt er sich auf diesen Wolfsmenschen, der sich ihm nun knurrend und mit gefletschten Zähnen entgegen stellt.
Er schafft es das Messer in den Körper des Worgen zu treiben, dessen Pranken aber in Agulus´ Fleisch stoßen.
Mit einem Aufschrei wird er nach hinten geworfen und landet abermals unsanft auf dem harten Boden, als der Worgen plötzlich von ihm ablässt.

Aus der Ferne ertönt Geheul wie der der Wölfe aus dem Schwarzforst.
Schnaubend blickt sich der Worgen hektisch um, als ob er Witterung von jemand oder etwas aufnimmt.
Stimmen, schnelle Schritte, die sich nähern.
Für einen Bruchteil einer Sekunde treffen sich die Blicke von Agulus und der Bestie, als diese dann auf allen Vieren das Weite sucht.

Blutend und voller Schmerzen kriecht Agulus am Boden zu seinem Sohn, der regungslos und mit zerfetztem Körper da liegt.
Seine Augen füllen sich mit Tränen, als er erkennt, dass ihm auch sein einziger Sohn genommen wurde.
Ihm wird schwindelig, der Kopf dröhnt und auf einmal fühlt sich alles so schwer an.
Ihm wird kalt und er legt sich einfach neben Robert, lässt sich fallen.
Über ihn flattern einige schwarze Raben hinweg, die mit ihren Krächzen scheinbar ein Todeslied anstimmen.
Agulus spürt gar nicht die Tropfen auf seinem Gesicht, als es wieder beginnt zu regnen.

Er sieht nur schemenhaft wie sich ein paar Gestalten nähern, wie sie vor den beiden am Boden liegenden stehen bleiben und tuscheln.

Als sich der Rothaarige zum sterbenden Agulus herunter beugt, reicht ihm dieser seine blutige Hand entgegen...
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BeitragThema: Re: [A-RP] Greifenthal - Von Stolz, Verrat und dem Tod   [A-RP] Greifenthal - Von Stolz, Verrat und dem Tod Icon_minitimeMi 19 Okt 2016 - 10:33

Ich hasse Boote. Ich hasse Fahrten auf dem Meer.
Würde ich dies dem Kapitän dieses maroden Holzklotzes sagen, mit dem wir nach Sturmwind reisen, würde er mich
wahrscheinlich von Bord werfen lassen. Der Stolz eines Seemanns auf sein Schiff ist mir immer wieder unverständlich.
Das Geschaukel auf den Wellen lässt mich keine Ruhe finden und selbst die Aussicht auf ein vernünftiges Mahl reizt mich
mehr zum Würgen, als dass es mich zum Essen animieren könnte.
Glücklicherweise habe ich einige Tränke bei mir, so dass ich die zeitlichen Abstände meines Übergebens zumindest
etwas verlängern kann.
Mein Kräutervorrat neigt sich allerdings bedenklich dem Ende zu...

Es heißt, Sturmwind sei nicht mehr weit. Es heißt, Sturmwind sei eine Stadt, die ihresgleichen in Azeroth sucht.
Doch die Stadt weckt nur Abneigung in mir. Jede Stadt weckt dieses Gefühl. Meine Hoffnung konzentriert sich  
auf das Umland und die Hoffnung, dass dieser seltsame Franz Düster bereits ein Landgut im
sogenannten Elwyn-Wald für uns gefunden hat. Bäume, Kräuter und genug Wild.
Mein Herz schlägt unweigerlich schneller.

Rastlos gehe ich in meinem Quartier auf und ab. Nicht einmal Fenster hat dieses Loch, das sich Kajüte nennt.
Doch etwas passiert, etwas scheint sich zu verändern. Sollten wir vielleicht bereits jetzt schon im Hafen von Sturmwind einfahren?
Jemand nähert sich meiner Kajüte. Ich habe sie abgeschlossen, wie die meiste Zeit bei dieser Überfahrt. Es klopft.

"Joseph? Darf ich eintreten?"
Ich knurre, öffne aber die Tür und blicke in das Gesicht von Robert, der mich etwas seltsam beäugt.
"Joseph, Ihr solltet Euch wandeln, wenn wir so lange Zeit mit Menschen an einem Ort zusammen sind."
Ich nicke knapp und schließe die Tür.
"Nur, wenn ich nach draußen gehe."
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BeitragThema: Re: [A-RP] Greifenthal - Von Stolz, Verrat und dem Tod   [A-RP] Greifenthal - Von Stolz, Verrat und dem Tod Icon_minitimeMi 19 Okt 2016 - 10:33

Gilneas Stadt, im Jahre 28...

Stille.
Es ist ruhig in den Straßen der Stadt.
Nebelschwaden wandern umher.
Es regnet ausnahmsweise nicht.

Jonathan Fisc sitzt auf einem Stein, drückt seine Linke auf seine rechte Bauchseite und verzieht dabei leicht sein Gesicht.
Er ist verwundet und es schmerzt.
Trotz das man ihn hat jahrelang im Kerker schmorren lassen, hat er dennoch seine Klinge ergriffen und gegen die Worgen gekämpft.
Was blieb ihm auch schon anderes übrig?
Sollte er einfach tatenlos zusehen, wie alles zu Ende geht?
Die anderen Offiziere haben es mit Wohlwollen gesehen, dass er an ihrer Seite stand.
Fisc war das nicht entgangen.

Überall liegen noch die Überreste derer, die es nicht geschafft haben.
Oder haben sie es geschafft und wir nicht?
Fisc streift sich einer strähnigen roten Haare aus seinem dreckigen, teils mit Blut befleckten Gesicht und blickt sich um.
Auch einige seiner Männer haben in den letzten Stunden den Tod gefunden.
Er lugt herunter zu seiner Wunde, die sich dunkelrot gefärbt hat.
Jetzt hat es ihn auch erwischt.

Es wird nicht lange dauern bis es ´über ihn kommt´, bis das der Fluch auch ihn heim sucht.
Irgendwie scheint er es zu spüren wie sich etwas ihn ihm verändert.
Sein treuer Wegbegleiter, Franz Düster, eilt heran.
Fisc konnte es kaum glauben, als sie ihm kurz nach seiner Befreiung aus dem Kerker offenbarten, dass sie allesamt auch infiziert sind.
Seine Freunde, Weggefährten...bald schon wilde Wölfe, mehr Tier denn Mensch.
Die Schlacht scheint gewonnen und doch ist es nicht zu Ende.

Düster bleibt vor Fisc stehen und sieht die blutende Wunde.
"Jonathan, es gibt Neuigkeiten.", kommt es hastig aus Düsters Mund.
Fisc blickt auf.
"Was für Neuigkeiten, mein alter Freund? Sind etwa die Verlassenen weggelaufen?", kommt es fast spöttisch zurück.
"Jonathan, bei Tal´doren, einem alten Baum im Herzen des Schwarzforsts,...dort soll es ´Heilung´ geben."
"Heilung? Was redet Ihr da, Düster? Ich werde mich selbst heilen, ja...", entgegnet Fisc forsch und blickt dabei auf das Jagdgewehr neben sich.
Düster schüttelt den Kopf.
"Eine oder mehrere der Elfen sind dort. Sie haben ein Mittel ´es´ zu kontrollieren."
"Kontrollieren? Elfen? Hier...?"
"Ja. Es klingt verrückt. Aber was haben wir zu verlieren? Die anderen sind bereits dorthin unterwegs. Ein Ritual. Es heilt nicht, aber es soll einen bei Verstand lassen, sodass man es kontrollieren kann. So kommt, Jonathan."
Düster reicht ihm die Hand.

Als er Düsters Hand sieht, erinnert er sich an diesen sterbenden Mann, der vorhin erst vor seinen Augen sein Leben aushauchte.
Auch er reichte ihm seine Hand.
Und Fisc ergriff sie.
Neben seinen toten Sohn übergab er ihm, mit letzter Kraft, alle seine Familiendokumente und sogar sein Gold.
Er schüttelt die Gedanken an die Toten weg, ergreift Düsters Hand und lässt sich hoch helfen.

Nun werden sie sich dann auf machen zum Schwarzforst, zu den Elfen.
In der Ferne ertönt bereits wieder das dumpfe Grollen von Kanonenschüssen.

Die Verlassenen, sie kommen...
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BeitragThema: Re: [A-RP] Greifenthal - Von Stolz, Verrat und dem Tod   [A-RP] Greifenthal - Von Stolz, Verrat und dem Tod Icon_minitimeMi 19 Okt 2016 - 10:34

Gilneas im Herbst des Jahres 0...

"Nun, Meister Rabenforst, wie laufen Ihre Geschäfte?"
Gunther Greifenthal steht nahe des Kamins, wischt sich mit dem linken Zeigefinger mehrmals über den fast ergrauten Schnauzbart und nippt dann
knapp an dem edlen Glas Dalaran Noir, während er Johannes Rabenforst, den Erz- und Juwelenhändler aus Sturmsiel fragend ansieht.
"Ist die Zukunft meiner Nichte bei Ihnen gesichert?"
Ein wohlwollendes Lachen dringt aus dem Hals.
Johannes Rabenforst schmunzelt ein wenig, atmet dann aber durch.
"Nun, mein Lord, wir haben erst vor Kurzem ein neues Abbaugebiet nahe der Bradshaw-Mühle erschlossen. Ihr könnt davon ausgehen, dass wir
über alle Maßen überrascht waren, ein Gebiet so nahe Sturmsiels zu finden..." zufrieden nippt Johannes Rabenforst an seinem Glas.
"... jedoch will Müller Bradshaw nicht verkaufen. Ein außerordentlich kleines, aber dennoch unangenehmes Detail... ich werde mein Angebot wohl
erhöhen müssen."
"Nanu? Ihr fragt mich aber nicht nach meiner Unterstützung, oder?"
"Nein mein Lord, gewiss nicht." Johannes sieht Lord Greifenthal erschrocken an, ob dieser direkten Frage.
"Ich würde Euch Unterstützung gewähren Johannes." Brüderlich klopft Gunther Greifenthal Johannes Rabenforst auf die Schulter.
"Gewiß mein Lord." Hastig leert er das Glas und stellt es auf den Kaminsims. Sein Blick wandert zum Fenster.
"Ein Sturm zieht auf, mein Lord. Alice, Joseph und ich sollten bald aufbrechen..."
Gunther sieht ebenfalls zum Fenster. "Papperlapapp - Ihr bleibt über Nacht! Wann komme ich denn schonmal in die Gelegenheit etwas
Zeit mit meinem Großneffen zu verbringen? Joseph! Komm mal her zu mir!"
Aus dem Nebenzimmer sieht man das das Gesicht eines rothaarigen Jungen in den Salon blinzeln.
"Ihr habt gerufen mein Lord?"

Stolz sieht Gunther Greifenthal Johannes Rabenforst an. "Ihr habt ihn gut erzogen, Meister Rabenforst, dass muss man mal so deutlich sagen!"
Dann wendet er sich wieder zu dem Jungen. "Nun komm schon her, Bursche!"
Der Junge nähert sich langsam, den Blick ängstlich zwischen Vater und Lord Greifenthal hin und her wechselnd und bleibt dann etwa eine Armlänge
vor Gunther Greifenthal stehen, der ihm durch das dichte, rote Haar wuschelt.
"Nun junger Rabenforst - ich bin sicher Ihr werdet ein würdiger Nachfolger für die Geschäfte Eures Vaters?"
Der Junge blickt nervös auf den Boden. "Nun?" hört er erneut die Stimme des Lords.
"Also ich..." hilfesuchend blickt er zum Vater, der beinahe unmerklich mit dem Kopf die aufkommenden Worte seines Sohnes verneinen will.
"Also ich.. meine Mutter.. Eure Nichte... sie..." "Ja?" hört er seinen Großonkel grollen.
"... ich möchte... ich werde ein Erntehexer!"
"EIN WAS?!" Die Stimme des Großonkels grollt wie ein Donnersturm, der Blick fällt ungläubig auf den Vater des Jungen.
"Erntehexer" wiederholt der Junge tapfer.
"Und Ihr seid damit EINVERSTANDEN??!"

Johannes Rabenforst hatte von der cholerischen Art Gunther Greifenthals gehört, ihm war dies bei den kurzen und seltenen Begegnungen bisher
nie aufgefallen. "Also Alice und ich haben darüber geredet und da wir beide der Ansicht sind, dass.... "
"ALICE!" schreit Gunther Greifenthal in den Raum. "Als ob EINE HEXE in unserer Familie nicht genug wäre... ALICE!"
Die junge Frau schreitet stolzen Schrittes in den Salon und sieht den rotgesichtigen Gunther Greifenthal kalt an.
"Du wagst es TATSÄCHLICH... NIEMALS werde ich das akzeptieren! Schon Deinen Vater hast Du ins Grab gebracht mit
dieser dreckigen Gabe!" Die letzten Wort spuckt Gunther Greifenthal förmlich aus.
Joseph stellt sich nun zu seiner Mutter, ebenso wie Johannes Rabenforst.
"Und jetzt versaust Du auch noch Deinen Jungen!"

Schneller als erwartet packt Gunther Greifenthal seine Nichte am Arm und noch bevor Johannes etwas unternehmen kann
zieht er sie regelrecht zur Haustür und wirft sie förmlich aus dem Haus. Joseph stürzt ihr hinterher, während Johannes Rabenforst
seine Faust ballt und mit einem kräftigen Schwinger Lord Greifenthal niederschlägt.
Die Jahre in der Schmiede und in der Mine haben ihm eine Kraft gegeben, die man nicht von ihm und seiner Statur erwarten würde.
Schweigend hilft er seiner Frau auf und führt seine Familie zu seiner Kutsche.

Nur Joseph blickt auf den sich aufrappelenden Gunther Greifenthal zurück, der seine Frau wegstößt und wieder in das Landhaus stapft.


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BeitragThema: Re: [A-RP] Greifenthal - Von Stolz, Verrat und dem Tod   [A-RP] Greifenthal - Von Stolz, Verrat und dem Tod Icon_minitimeDo 20 Okt 2016 - 19:40

Gilneas, im Jahre 28...


Die Schlacht ist geschlagen.
Der Kampf ist gewonnen - vorerst...
Der Verlassenen vertrieben - vermeintlich...

Es ist wieder ruhig in der Stadt - Totenstille.

Viktor Kronthaler setzt sich neben Jonathan Fisc und blickt ihn an.
Er ist schon seit einer gefühlten Ewigkeit Waffenbruder des rothaarigen Fisc.
Viktor hat überlebt, so wie der einäugige Nikolas Stentz und auch Franz Düster, der in diesem Moment in einiger Entfernung mit einigen Soldaten spricht.
Stentz wird stets begleitet von einem schwarzen Raben.
Die Künder des Todes, so heißt es.
Fisc mag das Federvieh nicht sonderlich.
"Wir dürfen wohl noch ein wenig unter den Lebenden weilen, was?", kommt es ruhig aus Viktors Mund.
Fisc nickt stumm, gen Düster blickend, der immer noch mit den Soldaten spricht.
"Ob wir sie geschlagen haben?"
"Die Verlassenen?" Fisc sieht Viktor an. "Niemals. Es ist nur ´eine´ Schlacht gewesen. Die geben nicht so schnell auf. Und sieh, was wir gewonnnen haben."
"Ohja. Der König verlor seinen Sohn und wir...unsere Menschlichkeit."

Fisc denkt an den Ruf des Prinzen zurück, kurz vor der Schlacht...
< Wir werden sie in den Gassen bekämpfen, bis unsere Knöchel wund und blutig sind und unsere Rapiere zerstört am Boden liegen >
Einen kurzen Moment hat auch er sich anstecken lassen von diesem Gerede, dem Gefasel über Stolz, Königreich und Vaterland.
Und jetzt ist er tot, der Prinz.
Die Stadt und das Land zerstört und sie selbst...sind zu Bestien, den Worgen, geworden.

Gut, das Ritual hat in der Tat geholfen.
Sie können es kontrollieren, sich wandeln, wenn sie es möchten und sie sind bei klarem Geist.
Die Elfen scheinen mehr zu wissen als sie den gemeinen Bürgen Gilneas erzählen.
Wenn die Welt erfährt was hier passiert ist, was mit ihnen, den meisten Überlebenden, passiert ist...dann werden sie sie meiden, sie ausstossen.
Nur wenige hatten Glück und wurden nicht infiziert.
Fisc sieht es schon jetzt in ihren Augen.
Die Angst vor den ´Anderen´, vor den ´Tieren´, vor IHNEN.
Selbst das eigene Volk wird sie nie wieder als die ihren respektieren, auch wenn sie es nicht aussprechen.
Graumähne, selbst mit dem Fluch belegt, wird das nicht erkennen, da ist sich Fisc sicher.
Sie sind nicht mehr dieselben, sie sind nun ´anders´.

Franz Düster kommt heran.
"Jonathan...!"
"Sprich, Franz."
"Wir müssen uns eilen. Es wird evakuiert. Die Verlassenen werden die Seuche einsetzen."
"Was!? Verdammtes untotes Pack!", schimpft Viktor.
"Gibt es einen Plan?", will Fisc wissen.
"In der Tat. Die Elfen haben Schiffe. Sie helfen uns, bringen uns fort. Wir müssen rasch aufbrechen."
"Die Elfen? Wohin wollen die uns denn bringen? Etwa zu Ihresgleichen?", kommt es in diesem Moment von Stentz, der, sein Rabe auf seiner Schulter sitzend, sich den anderen nähert.
"Unwichtig! Brechen wir auf. Lasst uns heraus finden, was das Schicksal noch für uns bereit hält."

Man blickt sich einen kurzen Moment an, als Fisc ein weiteres Mal das Wort ergreift.

"Wir werden dieses unser Land, dieses unser Königreich, diese unsere Stadt...und dieses unser Volk hinter uns lassen. So kommt, Freunde. Hier gibt es keine Zukunft mehr für die Unseren."


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BeitragThema: Re: [A-RP] Greifenthal - Von Stolz, Verrat und dem Tod   [A-RP] Greifenthal - Von Stolz, Verrat und dem Tod Icon_minitimeFr 21 Okt 2016 - 14:18

Irgendwo auf See, im Jahre 28...

Die See ist rau, die hohen Wellen klatschen gegen die Bordwände des Transportschiffes der Nachtelfen und lassen es ordentlich hin und her schaukeln.
Unbeirrt von den Launen des Meeres kämpft es sich seinen Weg durch das kalte Wasser, auf den Weg nach Ruth´theran.
Unter Deck hocken die zahlreichen Flüchtlinge aus dem einstig stolzen Königreich Gilneas, eingepferchten Schweinen in einem viel zu engen Schweinestall gleichend.
Der Geruch von Schweiß und Erbrochenem liegt in der schwülen Luft.
Ab und an hört man ein Husten, aber ansonsten ist es ruhig.
Ein paar Laternen, an Balken befestigt, schaukeln im Rhythmus des Schiffes und tauchen die Szenerie in ein turbulentes Spiel aus Licht und Schatten.

Es ist nicht das einzige Flüchtlingsschiff, aber es ist das, wo Fisc und seine Männer untergebracht sind.
Wie viele es wohl geschafft haben mögen, fragt sich der Rothaarige in dem Moment, als sich Düster neben ihn setzt und seinen nassen Mantel abstreift.
"Mieses Wetter. Es scheint, als wolle uns das Meer verschlucken."
Er wirft den alten Mantel zur Seite, blickt Fisc an und bemerkt bei seinem Freund diesen Gesichtsausdruck, den er nur zu gut kennt.
"Was denkt Ihr, Jonathan?"
Fisc verengt seine Augen zu schmalen Schlitzen und fixiert dann seinen Weggefährten.

"Franz, mein Freund. Seht Ihr das hier alles? Seht Ihr die Überreste dieser einst stolzen Nation? Welche Arroganz und Ignoranz uns hierhin führte?"
Düster blickt sich kurz um und nickt nur leicht.
"All das, was war, ist vorbei. Unser Volk, so wie es einst lebte, gibt es nicht mehr. Die, die überlebten, sind auf der Flucht und zugleich getrennt durch diesen Fluch..."
"Ihr hört Euch an, alsob Ihr aufgeben wolltet, Jonathan. Das kenne ich so gar nicht an Euch."
"Aufgeben? Franz, das ist das Letzte was ich tun werde. Niemals.", kommt es in diesem Moment fest entschlossen von Fisc.
"Ich hätte mich auch gewundert. Und dieser Fluch...er ist..."
Fisc blickt seinen Freund an.

"Ja. Dieser ´Fluch´. Er ist nicht nur ein Fluch, nein...er ist zugleich auch..."
"...auch ein Segen?", ergänzt Düster den Satz.
Die Männer blicken sich an, Fisc nickt.

"Ich habe nachgedacht. Es kocht in mir, das wisst Ihr, mein Freund..."
Düster nickt.
"Wir wurden verraten, vom eigenen Königreich. Sie selbst brachten die Bestien in unser Land. Ihr wisst es, und ich weiß es. Sie schickten uns in den Tod gegen die Verlassenen, auf das wir unser Blut vergiessen...und für was? Hier werden Spiele gespielt in denen wir nur die Marionetten sind auf dem Schachbrett der Mächtigen. Ich werde das nicht mehr hinnehmen!"
Kronthaler und Stentz kommen dazu und schenken den anderen ein Nicken, lauschen gespannt.
"Erzählt...was wollt Ihr machen...?"

"So hört, meine Freunde. Vergesst, dass ihr Gilneer seid. Vergesst euer Königreich, euer Vaterland. Vergesst den Fluch, den Makel, der in euch wie ein Keim wuchert. Man wird uns immer als Fremde sehen, uns mit Misstrauen und Argwohn begegnen. Man wird uns meiden. Das müssen sie nich einmal aussprechen, aber es ist so. Ich spüre es...Akzeptiert das. Und tut dies schnell."
Die anderen nicken.
"Dieser Fluch, er zeigt uns einen neuen Weg. Ich habe es nun erkannt, habe die Augen geöffnet. Nicht die Worgen sind es, die schwach sind. Es sind die Anderen. Alle Anderen. Wir sind stark, stark genug, um uns selbst zu leiten. Keiner muss uns Befehle erteilen. Niemand, dem wir Rechenschaft ablegen oder vor dem wir auf die Knie fallen..."
Es herrscht Schweigen, man spürt förmlich die Unsicherheit.
"So öffnet auch eure Augen. Wollt ihr weiterhin einem König dienen, der uns all dies einbrockte? Wollt ihr vor Wrynn und Sturmwind auf den Knien rutschen und ihre Füße küssen? Wollt ihr in weiteren Schlachten als Futter dienen, das man nur allzu gern dem Feind als Köder hin wirft? Sie werden uns wie räudige Köter behandeln, ja das werden sie!"
Nikolas Stentz nickt nur, während Viktor Kronthaler und Franz Düster einander anschauen.
"Wir sind nur wenige, Jonathan. Das ist Irrsinn, sich gegen das Regime aufzulehnen. Ihr wisst, dass wir Euch überall hin folgen. Auch bis in den Tod, an der euren Seite auf dem Schlachtfeld. Aber das..."

Fisc schenkt Düster einen dankbaren Blick, unterstrichen mit einem kurzen Nicken.
"Das weiß ich. Aber...es gibt einen Plan."
Die anderen horchen auf.

Fisc breitet vor sich die Dokumente aus, die ihm damals von dem sterbenden Gilneer übergeben wurden.
Daneben wirft er einen mit Goldstücken prall gefüllten Sack.
Die Papiere dokumentieren die Geschichte einer gilnearischen Handelsfamilie...oben steht der Name: ´Greifenthal´.


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BeitragThema: Re: [A-RP] Greifenthal - Von Stolz, Verrat und dem Tod   [A-RP] Greifenthal - Von Stolz, Verrat und dem Tod Icon_minitimeSa 22 Okt 2016 - 9:31

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